Kahoot

Kahoot! – interaktive Quizzes im Unterricht

In diesem Blog werde ich verschiedene Dinge veröffentlichen. Eine Kategorie, die mir am Herzen liegt, ist der Unterricht und meine persönlichen Erfahrungen darin. Dieser Beitrag ist der erste von vielen.

Es gibt viele Dinge, die ich in den letzten Jahren gelernt habe und die meinen Unterricht verändert haben. Eine dieser Dinge ist Kahoot. Wer es noch nicht kennt, sollte sich dringend einen Zugang zulegen und einfach mal ausprobieren, was es damit auf sich hat. In diesem Beitrag schauen wir uns zunächst an, was Kahoot eigentlich ist, wie es im Detail funktioniert und welche pädagogischen Einsatzmöglichkeiten, Vor- und Nachteile ich hier sehe.

Was ist Kahoot?

Kahoot ist eine freie Website, auf der man interaktive Quiz erstellen kann, die man zum Beispiel mit einer Schulklasse (oder auch bei einer Familienfeier, bei einem Betriebsmeeting,…) spielen kann. Die Fragen kann man selbst erstellen, die Antwortmöglichkeiten genauso. Man kann Videos, Bilder und Audio-Files einbinden und damit die ganze Sache auch audiovisuell unterstützen. Auch eine einfach gehaltene Formel kann als Frage bzw. Antwort eingebunden werden.

Der Clue an Kahoot ist, dass die Teilnehmer gegeneinander spielen (dazu unten mehr) und Punkte sammeln können. Das reizt Schüler/Verwandte/Mitarbeiter natürlich, da sie die besten sein wollen und möglichst viele Fragen richtig beantworten möchten. Dieser Gedanke spornt also an und macht dazu noch eine ganze Menge Spaß!

In Kurzform wird dies im offiziellen Video dargestellt:

Wie funktioniert Kahoot?

Hinweis: Dieser Beitrag behandelt hier nur Kahoots im Klassenraum. Seit dem 01.11.17 hat man sogar die Möglichkeit, Kahoots als Hausaufgabe zu geben! Dazu in einem späteren Beitrag mehr. (offizieller Beitrag von Kahoot selbst)

Anmeldung und Login

Für eine Registrierung muss man auf die Seite www.kahoot.com gehen und sich kostenlos registrieren. Die Anmeldung selbst muss nur derjenige machen, der ein Quiz erstellen möchte. Das heißt, dass Schüler ohne Anmeldung spielen können, was ein riesiger Vorteil gegenüber anmeldepflichtigen Seiten dieser Art ist.

Wie erstellt man ein Quiz?

Über “New K!” kommt man auf die Seite, auf der man ein Quiz erstellen kann. (Dieser Beitrag widmet sich den einfach zu verstehenden Quiz, später werde ich mich noch mit den anderen Optionen auseinandersetzen.) Nach der Eingabe eines Titels und einer Hand voll Schlagworte kann man dort noch Bilder oder Videos hinzufügen.

Wer nur für sich (und seine Klassen) arbeiten will, wählt unter der Sichtbarkeit den passenden Eintrag, wählt die entsprechende Sprache der Fragen/Antworten aus und nutzt als Publikum “School”. Was man hier eingibt, ist eigentlich egal, da man selbst darauf zugreifen kann, wann immer man will.

Richtig Sinn ergeben diese Eingaben aber sehr wohl, wenn man sein Kahoot öffentlich machen will. Dann sollten schlagkräftige Schlagworte, ein vernünftiger Titel und eine angemessene Zielgruppe das A und O sein.

Ist man mit seinen Eingaben zufrieden, erstellt man das Kahoot und wird gleich auf die erste Fragenseite weitergeleitet. Dort angekommen, sollte man sich zunächst den Titel der Frage überlegen, kann noch Bilder/Videos hinzufügen und die Antwortmöglichkeiten wählen. Dabei hat man voreingestellt vier verschiedene Antwortmöglichkeiten, wobei mehrere davon richtig sein können. Braucht man weniger Antwortmöglichkeiten, lässt man die entsprechenden Felder einfach leer. Welche Antwort richtig ist, kann einfach eingestellt werden.

Zwei wichtige Optionen bei jeder Frage: Punktevergabe und Zeitlimit.

Jede Frage hat ein Zeitlimit zwischen 5 und 120 Sekunden. Voreingestellt sind 20 Sekunden, was für die meisten Fragen auch ausreicht. Dies sorgt für ein bisschen Druck, was die meisten Schüler auch brauchen. Weiter werden für jede Frage Punkte verteilt. Wer richtig liegt, kann bis zu 1000 Punkten pro Frage sammeln. Die vergebenen Punkte nehmen im Verlauf der Zeit ab, sodass schnelle Antworte meist 900 Punkte erreichen können.

Wichtig hier noch: wer mehrere Fragen in Reihe richtig beantwortet, erhält Extra-Punkte. Heißt: richtig geht vor schnell!

Ist man mit seinen Fragen zufrieden, ist man auch schon fertig. Ich selbst habe Kahoots manchmal kurz vorm Unterricht erstellt. Wenn man weiß, wie es geht, ist es sehr schnell machbar.

Will man selbst kein eigenes Quiz erstellen, kann man auch passende Kahoots suchen und diese spielen. Hierbei sollte man sich diese vorher unbedingt selbst anschauen.

Wie spielt man ein Kahoot?

Man braucht nicht viel: einen Rechner, einen Beamer und Schüler, die ein Smartphone parat haben. Idealerweise mit der App, die man in den entsprechenden Stores (Android, bzw. Apple) herunterladen kann. Das Ganze funktioniert auch im Smartphone-Browser, aber da kann es manchmal zu Komplikationen kommen, wenn irgendwas nicht richtig passt.

Der Quiz-Leiter öffnet seinen Account, navigiert zu seinem Kahoot, schmeißt das alles über den Beamer an die Wand und die Kids erhalten einen Spielcode, den sie eingeben müssen, um auf das Kahoot zuzugreifen. Danach können sie sich noch einen Nicknamen überlegen (ich bin hier ein Fan von Klarnamen) und los geht’s.

Die Fragen werden angezeigt, die Schüler können auf dem eigenen Smartphone sofort drauf antworten (über farbige Schaltflächen) und erhalten unmittelbar eine Rückmeldung zu ihrer Antwort.

Antworten, die falsch gegeben wurden, können nach der Frage noch besprochen werden. Dies zeigt oft Fehlvorstellungen von Schülern auf, die als Diagnose im Unterricht eingebaut werden können.

Genial ist auch der Team-Modus. Dort können mehrere Schüler gemeinsam in einem Team gegen andere Teams spielen. Vor allem in Klassen, in denen nicht jeder ein eigenes Smartphone besitzt, ist dies sinnvoll. Außerdem freut sich ein Team immer mehr als einzelne Spieler 😉

Einsatzmöglichkeiten von Kahoot-Quizzes

Ich nutze Kahoot für verschiedene Zwecke:

  • Wiederholung:
    Es eignet sich sehr gut für die Wiederholung am Anfang der Stunde, wenn die Schüler auf das Wissen der vorangegangenen Einheit zugreifen und sich damit selbst testen müssen
  • Sicherung:
    Am Ende einer Stunde, damit der durchgenommene Stoff bzw. das neu erlernte Wissen und Können durch Fragen gefestigt wird.
  • Als kognitiver Konflikt:
    Schüler sind oft der Meinung, dass sie schon alles wissen. Diese (oft falschen) Präkonzepte können durch solche Quizzes genutzt werden, um sie für neues Wissen zu öffnen, da sie merken, dass sie etwas falsch verstanden oder falsch verinnerlicht haben.
  • Schülerarbeit:
    Lasst eure Schüler Kahoots erstellen! Dabei setzen sie sich intensiv mit den Themen auseinander, versuchen möglichst schwierige Fragen zu gestalten und lernen dabei eine ganze Menge. Ein Vorteil (neben vielen anderen!): man kann als Lehrperson selbst mitspielen und zeigen, dass man – genau wie die Schüler – auch nicht bei jeder Frage richtig liegt.

Vor- und Nachteile

Vorteile

  • schnell und einfach zu erstellen
  • lockert Unterricht auf
  • spornt zum Nachdenken an
  • aktiviert alle (!) Schüler
  • ist audiovisuell unterstützbar
  • ist kostenlos
  • zeigt Schülern eigene Fehler auf
  • kann auch von Schülern erstellt werden und dient damit evtl. für selbstorganisiertes Lernen
  • keine Angst vor falschen Antworten, da anonym
  • Möglichkeit, sich auch zuhause zu beschäftigen (später dazu mehr, hier die offizielle Meldung dazu)
  • auch über den Browser nutzbar
  • falsche Antworten sind oft eine bessere Diagnose für nicht verstandene Inhalte als das Fragen einzelner Schüler

Nachteile

  • es macht süchtig, weil man nach einem gleich am liebsten noch eins spielen will. Das kann Zeit kosten
  • man benötigt dringend eine stabile Internetverbindung
  • ab und zu funktioniert die Verbindung auch mit stabilem Internet nicht korrekt
  • man benötigt Rechner und Beamer
  • man benötigt zum Erstellen rudimentäre Englischkenntnisse
  • Schüler, die kein Smartphone haben, können im 1 vs 1 nicht mitspielen

Welche Möglichkeiten des spielerischen Wiederholens in der Klasse nutzt ihr? Welche Erfahrungen habt ihr schon mit Kahoot oder ähnlichen Werkzeugen gemacht? Wie reagieren Schüler bei euch darauf? Lasst es mich wissen!

5 Kommentare zu „Kahoot! – interaktive Quizzes im Unterricht

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  3. Wie veröffentlichte ich mein Quiz so dass meine Mitschüler dass auch lesen können?

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